Hausbau in Eigenleistung: Was kann der Heimwerker selbst erledigen?

Einfamilienhaus im RohbauSymbolfoto: Einfamilienhaus im Rohbau Bild von Capri23auto auf Pixabay

Die Preise für Handwerker explodieren und viele Handwerker führen lange Wartelisten. Das schlecht für alle privaten Bauprojekte.

Trotz steigender Grundstücks- und Baupreise boomt der Hausbau in Deutschland immer noch. Neben dem simplen Wunsch, ein Eigenheim zu besitzen, heizen auch die immer noch wachsenden Immobilienpreise den Markt an: Da es so teuer ist, ein bereits bestehendes Haus zu erwerben, bauen die meisten dann doch lieber selbst. Aber zu viel Geld will auch niemand investieren. Ein beliebter Trick, um das Investitionsvolumen zu reduzieren: Selber machen. Doch wer nicht gerade eine eigene Baufirma besitzt, gerät bei dem Umfang und der Vielseitigkeit der Aufgaben irgendwann an seine Grenzen.

Geld sparen dank Ausbauhaus

Das Konzept Ausbauhaus verspricht eine gute Balance zwischen Aufwand und Preis. Bei Bio-Solar-Haus kann man sich sein zukünftiges Domizil in verschiedenen Graden der Fertigstellung aussuchen und bauen lassen. Die restliche Arbeit, also vor allem den Innenausbau, übernimmt der Bauherr dann in Eigenregie. Dabei kann er sowohl wiederum Firmen beauftragen und lokale Gewerbe unterstützen oder aber, um Geld zu sparen, zum Heimwerker werden und selber die Fertigstellung vornehmen. Durch die Anpassbarkeit und Modularität der verschiedenen Stufen lässt sich an die Fähigkeiten des zukünftigen Besitzers angepasst eine Variante erstellen, der sich der Bauherr auch gewachsen fühlt. Dabei sollte man ungefähr ein Jahr einplanen, ehe das Haus komplett ausgebaut ist.


In Passivhaus-Bauweise haben diese Gebäude einige weitere Vorteile für die Zukunft: Zum Beispiel sorgt der Verzicht von Dampfsperren und die moderne Haus-in-Haus-Architektur für einen gesunden Luftaustausch und optimales Raumklima. Die energiesparenden Häuser helfen bei steigenden Energiekosten außerdem, Geld zu sparen.

Eine junge Frau tapeziert eine Wand mit einer rot weißen Tapete mit Polka Dots
Tapezieren ist eine typische DIY-Arbeit Foto von Nataliya Vaitkevich von Pexels

DIY- und Heimwerkerkurse

Wer aus einem Haushalt stammt, in dem Heimwerken nie ein großes Thema war und auch keinen entsprechenden Beruf erlernt hat, tut sich mitunter schwer mit dem Einstieg ins Selbermachen. Dafür gibt es jedoch einschlägige Kurse bei Baumärkten und auch Volkshochschulen. Lehrbücher und -DVDs für Heimwerker können ebenfalls helfen, Wissen zu vermitteln. Allerdings: Achtung bei Youtube-Videos. Es gibt gute Filme, aber leider auch sehr schlechte. Deshalb unser Tipp: Immer gründlich informieren. Auch nicht ganz unwichtig: Stets das passende Werkzeug, sonst wird das nichts, verwenden.

Auf diesem Weg lernt man nicht nur die theoretischen Grundlagen, sondern kann vieles unter Anleitung auch selbst ausprobieren und wertvolle Fähigkeiten sammeln. Auch wer sich dafür entscheidet, Online-Kurse zu belegen oder sich nur aus Literatur weiterzubilden, sollte keine Scheu haben: Viele Tätigkeiten erlernt man am besten, indem man sie übt. Die dafür notwendige Zeit und Fehlertoleranzen muss man unbedingt einplanen. Außerdem hilfreich: Frustrationstoleranz. Denn vieles wird nicht auf Anhieb funktionieren. Immer ausreichend Zeit einplanen, keine Projekt unter Zeitdruck starten.

DIY-Risiken für Heimwerker

Do-it-yourself kann allerdings nicht nur Nerven kosten. Besonders dann, wenn man seinen gesunden Menschverstand an der Garderobe abgibt. Für viele handwerkliche Arbeiten dürfen nur mit entsprechender Fachkunde ausgeführt werden. Wer diese Arbeiten selbst ausführt, riskiert seinen Versicherungsschutz oder die Stilllegung von Bauteilen bzw. gar des ganzen Hauses. Ein Schornsteinfeger kann z.B. die ganze Heizungsanlage stilllegen, wenn sie mangelhaft und nicht fachgerecht ist. Von der Elektro-, Gas- und Wasserinstallation sollte man als Heimwerker die Finger lassen.

Wer mit kraftvollem Elektrowerkzeug arbeitet, sollte sich an Anleitungen halten, notwendige Schutzausrüstung tragen und Vorsichtshinweise beachten. Spätestens bei der Arbeit mit Strom kommt es schon sehr darauf an, dass man weiß, was man tut. Nicht nur Kurzschlüsse oder schmerzhafte bis potenziell tödliche elektrische Schläge lauern hier als Gefahren, langfristig kann unsachgemäße Verkabelung auch zu Brandunfällen führen, bei denen ganze Existenzen in Rauch aufgehen.

Fazit

Im Hausbau lässt sich durch Eigenleistung eine Menge Geld einsparen. Wer sich gut vorbereitet oder eigene Erfahrung mitbringt, kann durch Heimwerken vieles bewerkstelligen, wofür normalerweise teure Profis gebucht werden. Doch die Fähigkeiten jedes Amateuer haben auch Grenzen und Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer unter Freunden oder Bekannten Handwerker hat, kann diese zum Beispiel auch zu Rate ziehen, um an kritischen Installationen Kontrollen durchzuführen und Sicherheit zu gewährleisten