FFP2-Masken können mit gutem Gewissen getragen werden

FFP2 Maske hängt an einem StuhlFFP2 Maske Photo by marco fileccia on Unsplash

Zugegeben, keiner trägt gern FFP2-Masken, doch sie sind sinnvoll und wirksam.

Wer hätte es gedacht, Maske tragen gehört durch die Pandemie zu unserem normalen Outfit. Waren anfangs die Widerstände groß, akzeptieren heute mehr oder weniger freiwillig und überzeugt die Tragepflicht. Kein Wunder ohne Maske kann man nicht einkaufen gehen, Bahn oder Bus fahren oder einen Arzt besuchen. Damit ist ein großer Markt entstanden, immerhin müssen rund 74 Millionen Menschen mit hochwertigen FFP2-Masken zuverlässig versorgt werden.

Immer wieder kursieren Meldungen auf eher obskuren Webseiten oder durch die Sozialen Medien, dass Masken gar nicht vor Viren schützen, sind demnach ergo nutzlos. Der Rückschluss darauf hin, ist keine oder eine möglichst billige Maske zu tragen. Frei nach dem Motto: „Nutzt nix, bringt nix ist aber billig.“ Gut genommen entspricht das der Logik, ich schnalle mich heute im Auto nicht an. Denn, ich fahre sehr vorsichtig und habe nicht vor einen Unfall zu haben…“ Wir alles wissen, ein guter Vorsatz reicht nicht aus und nur ein angelegter Gurt und ein funktionierender Airbag kann unser Leben im Falle eines Unfalls retten. Im Prinzip schützen vor Viren nur Vollschutzanzüge mit Sauerstoffversorgung, die uns komplett von der Außenwelt trennen.

Deshalb tragen wir FFP2 Masken

Egal ob eine Krankheit durch Bakterien oder Viren ausgelöst bzw. übertragen wird, wir erkranken immer nur, wenn wir ein bestimmte Anzahl von Viren oder Bakterien (Keime) aufnehmen. Wie hoch die Keimlast, damit es zu einer Erkrankung kommt, ist bei jeder Krankheit unterschiedlich. Weitere Faktoren sind die körperliche Verfassung, eventuelle Vorerkrankungen sowie die individuelle Immun- und genetischen Faktoren.

Alle Hygienemaßnahmen haben das Ziel die Keimlast, mit der wir in Berührung kommen, unter die Ansteckungsschwelle zu senken. Egal ob die Infektion über die Luft als Tröpfcheninfektion oder als Schmiereninfektion über Hände bzw. Gegenstände erfolgt. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken wird zu einem großen Faktor so herabgesetzt.

Um beim Beispiel des Sicherheitsgurtes zu bleiben. Auch ein Gurt bietet keinen perfekten Schutz, aber er senkt die schweren Verletzungen enorm. So hat der Unfalltot im Auto in Verbindung mit anderen Sicherheitsmaßnahmen viel von seinem Schrecken verloren.

Viren sind normal

Zum zweiten sollte man etwas über Viren wissen. Viren gehören zu unserer natürlichen Umgebung und stellen für unser Immunsystem i.d.R. kein Problem dar. Nur wenige Viren bewirken bei Menschen Erkrankungen. Ein Virus selbst ist mit einer Größe von 0,1-700 Mikrometer so klein, dass man sie nur mit technischen High Tech-Geräten direkt filtern kann. Zum Vergleich ein Bakterium ist rund 100 Mal größer. Die kleinsten Viren, die nur wenig Erbgut haben, kann man nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbar machen.

Doch warum kann man dann Viren trotzdem filtern. Nun der Grund ist sehr einfach. Viren schweben meist nicht allein und frei in der Luft, sie docken sich an Schwebteilen wie Staub, Flüssigkeitspartikel oder Pollen an. Masken oder Luftreiniger filtern den Staub oder die Pollen und im Huckepack verringern sie somit die Viren- und Keimlast. Je nach Gerät und Technologie geht das in den Bereich von 90 – 99 Prozent. Was nicht an unsere Schleimhäute oder in die Lunge kommt, kann uns auch nicht krank machen.

Händewaschen – Die einfachste Hygienemaßnahme der Welt

Auch wenn Viren gefährliche oder gar tödliche Krankheiten auslösen können. Schon eine einfache Seifenlauge zerstört die meisten Viren gründlich. Deshalb ist gründliches Händewaschen eine sehr wirksame Hygienemaßnahme, auch wenn sie den Anschein von Low Tech hat. Seitdem die Menschen sich wesentlich intensiver und häufiger die Hände waschen ist die Zahl vieler anderer Krankheiten signifikant zurückgegangen.

Wirksamer Infektionsschutz hat das Ziel die Kontaktwahrscheinlichkeit mit Viren zu senken. Deshalb werden Kranke oder Verdachtsfälle isoliert bzw. kommen in Quarantäne. Mehr Abstand senkt ebenso das Übertragungsrisiko. Räume werden mehr belüftet und/oder mit Luftreinigern ausgestattet. Flächen, wie Treppenläufe oder Türgriffe werden regelmäßig desinfiziert. Wer dann noch eine funktionierende Maske trägt, Sicherheitsabstand wahrt und seine Hände sorgfältig wäscht, hat das Risiko zu erkranken beträchtlich gesenkt. Damit wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit gesenkt und vermehrte Impfungen schließen von der anderen Seite die Schere. Gute Infektionsschutz ist eine Kette mit vielen Gliedern. Ganz wichtig dabei ist die persönliche Disziplin. Auch wenn es manchmal schwerfällt.

Titelfoto: Photo by marco fileccia on Unsplash