Leckagen sind ein Problem für Wasserversorger

Blick in eine BaugrubeBaugrube mit Wasserleitungen Foto: pixabay.com / NGi CC0 Creative Commons

Wasserversorger müssen langfristig planen und ihr Rohrleitungsnetz instand halten. Leckagen müssen lokalisiert werden um Wasserverluste zu senken und Folgeschäden zu vermeiden

Auch wenn Trinkwasser in Deutschland zum Glück nicht knapp ist, Trinkwasser ist nicht nur ein unverzichtbares Lebensmittel, auch für die Hygiene in unseren Städten ist es sehr wichtig

Das Problem: Wasserleitungen werden unter der Erde verlegt und unser Wasserleitungsnetz ist teilweise älter als 100 Jahre. So ist über die Jahre eine komplexe Infrastruktur aus Rohren mit verschiedensten Durchmessern, Flanschen, Hydranten, Schiebern, Muffen, Verteilern, Ventilen, Druckminderern, Anschluss- und Messstellen entstanden. Damit auch fast unzählige Übergänge und Verbindungen, die undicht werden können. Denn mit der Zeit altern die Dichtungen, Verbindungen und auch Rohre können durch Korrosion oder Erschütterung (z.B. Straßenverkehr) leck werden.

Ein Leck an einer Wasserleitung schließen
Reparatur einer Wasserleitung Foto: pixabay.com / EugenesDIYDen CC0 Creative Commons

Allein das Leitungsnetz zur Wasserverteilung von Hamburg hat eine Länge von rund 5.500 km. Das entspricht in etwa der Luftlinie Hamburg – Gibraltar und zurück. Dazu kommen dann noch die Leitungen die auf Privatgrundstücken und in Wohn- und Gewerbegebäude in Hamburg liegen.

Im vergangenen Jahr wurden 114 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Hamburg von den Bürgern, dem Gewerbe und der Industrie verbraucht. Das sind täglich 312 Tsd. Kubikmeter Wasser. Das entspricht dem Tankvolumen eines mittelgroßen Öltankers.

Das ist nicht billig. Das Hamburger Wassernetz braucht ständige Wartung und Pflege. Jährlich investieren HAMBURG WASSER eine große zweistellige Millionensumme in das Wasser-, Abwassernetz, die Wassergewinnung und -entsorgung bzw. Reinigung. Das zahlt sich aus. Gab es vor 20 Jahren noch 1.000 Rohrbrüche pro Jahr, waren es in 2017 nur noch 360 Rohrbrüche.

Leckage an einem Wasserhahn
Wasserhahn mit Leckage pixabay.com / terimakasih0 CC0 Creative Commons

Lecks und Wasserverlust

Große Lecks, so ärgerlich sie auch sind, haben einen Vorteil, der Schaden wird schnell sichtbar. So kann das Leck kann schnell geortet und repariert werden. Wobei Autofahrer häufig fluchen, den die Baustellen können schon zu argen Staus führen.

Tückischer sind die kleineren und mittleren Leckagen, die eher geringere Mengen Wasser verlieren. Hier kann viel Zeit zwischen Entstehung und Reparatur liegen. So gehen über den Zeitraum gerechnet große Mengen Wasser verloren, auch Schäden werden lange nicht entdeckt und könne sich in der Höhe der Schadenssumme  potenzieren.

Optische Verfahren zur Suche nach Leckage helfen da nicht weiter. Gerade weil das Hamburger Leitungsnetz viele alte Leitungen aufweist, ist es notwendig nach Leckagen zu suchen. Denn das vermindert die Höhe der Folgeschäden und senkt die Reparatur- und Instandsetzungskosten nachhaltig durch vorausschauende Reparaturen.

So haben Echologics  und M. E. Simpson Co. ein Lösungssystem für die Inspektion von Wassersystemen entwickelt. Denn um Schäden zu entdecken braucht es verschiedene Methoden, die sich ergänzen. Die Systeme und Tools stützen sich auf fundierte akustische Verfahren, die mit modernster Technologie unterstützt und ständig weiterentwickelt werden. So kann im Zuge der Wartung und Instandsetzung kontinuierlich das Leitungsnetz überprüft werden.

Permanente Werterhaltung

Ein Wasserversorgungsunternehmen ist gefordert permanent den Wert der Trinkwasserversorgung zu erhalten. Das erfordert eine Planung um das existierende Rohrleitungssystem zu überwachen und instand zu halten. Der Nutzen ist offenkundig, die Wasserverluste werden gesenkt. Die Kosten für Reparaturen und Instandsetzungen vermindern sich, denn um ein Leck zu finden muss nur punktuell die Erde aufgegraben werden. Darüber freuen sich auch Hamburger Autofahrer. Denn an Staustellen besteht in der Hansestadt leider kein Mangel.