Der 3D-Druck – die Trends 2020

3 D Drucker beim Drucken3 D Drucker Photo by Ines Álvarez Fdez on Unsplash

Der 3D-Druck erobert immer mehr Anwendungsgebiete und veränderte viele traditionelle Fertigungsverfahren.

Im Jahr 2019 entwickelte sich das Marktwachstum rund um die 3D-Drucktechnologie mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die additive Fertigung ist mittlerweile so weit ausgereift, dass sie in vielen Bereichen eine ernstzunehmende Alternative zu traditionellen Fertigungsverfahren wie dem Fräsen darstellt. Auf der Online-Fertigungsplattform der Firma 3D Hubs verzeichneten 3D-Druck-Dienstleister im Jahr 2019 ein Auftragsvolumen von 550.000 gedruckten Teilen und eine Umsatzsteigerung von 300 %.

Obwohl jüngst aufgetretene Stolpersteine im Bereich On-Demand-Fertigung vermuten lassen, dass die prozessuale Umstrukturierung und die technologische Weiterentwicklung der 3D-Drucktechnologie nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen wird, ist ihr Marktpotenzial unbestreitbar.

Die Marktentwicklung im vergangenen Jahr lässt vermuten, dass sich der Markt für additive Fertigungstechnologien in den kommenden Jahren exponentiell entwickeln wird. Auch die Firma HP, Pionier im Bereich 3D-Druck in der Raumfahrt, bestätigt den Trend der Verdrängung traditioneller Fertigungstechnologien.

Auf Basis der Berichterstattung von ZDNet und der Auswertung von für den 3D-Sektor relevantem Datenmaterial lassen sich 5 Trends im Bereich 3D-Druck für das Jahr 2020 ableiten.

3D Drucker in einer Druckkabine
3D Drucker Photo by Rob Wingate on Unsplash

Umstrukturierung im großen Stil

Sowohl im Bereich Produktentwicklung als auch bei der späteren Serienproduktion verdrängen additive Fertigungsmethoden die traditionellen Fertigungstechnologien. Dieser Trend hat sich im letzten Jahr bereits angedeutet und wird sich 2020 in vielen Branchen manifestieren. Im Automobilsektor sowie im Bereich Luft- und Raumfahrt wird sich das exponentielle Wachstum der 3D-Drucktechnologie fortsetzen und auch im Segment Sport oder für medizinische Zwecke lässt sich das Verfahren immer besser anwenden.

Die Spreu vom Weizen zu trennen wird schwieriger

Neben dem Fortschritt im Bereich der Hardware wird die Entwicklung anwendungsbezogener Software im Jahr 2020 eine große Rolle spielen. Während im Segment der Hardwareanbieter aufgrund der damit verbundenen Investitionsvolumina immer stärker große Firmen das Zepter übernehmen, entstehen im Bereich Softwareentwicklung für den 3D-Druck immer mehr Start-ups. Dies bedeutet zwar auf der einen Seite Innovationspotenzial von aktuell 1,1 Milliarden USD, macht den Markt für Venture-Capital Investoren aber auch unübersichtlicher. Das Setzen auf das richtige Pferd wird so schwieriger.

Investitionsrückflüsse lassen noch auf sich warten

Auch der Trend für den Gesamtmarkt zeigt in zwei entgegengesetzte Richtungen. Analysten gehen davon aus, dass sich das exponentielle Marktwachstum zwar fortsetzen und sich das Marktvolumen alle drei Jahre verdoppeln wird. Aufgrund hoher Anfangsinvestitionen und andauernder Kämpfe um Marktanteile werden die Renditechancen auf mittlere Sicht jedoch noch als durchwachsen bewertet.

Die Cloud am Himmel des 3D-Drucks

Der Trend zur Organisation von 3D-Online-Fertigungsplattformen in einer Cloud wird sich fortsetzen. Spezialisierte 3D Druck Dienstleister arbeiten in digitalen Produktionsketten weitgehend ortsunabhängig zusammen. Die noch sehr hohen Kosten der 3D-Druckhardware werden eine Spezialisierung auf bestimmte Dienstleistungen und Bereiche erzwingen, während die Vielfalt und Flexibilität der Software- bzw. Anwendungskomponente stetig wachsen wird.

Automatisierte Netzwerke verbinden

Der Trend hin zur voll automatisierten Produktionskette wird 2020 fortgesetzt. Verfahrensübergreifende Vernetzung wird weiter vorangetrieben. Additive Fertigungsmethoden, CNC drehen, CNC fräsen und Spritzguss fertigung werden im Produktionsprozess nebeneinander koordiniert eingesetzt. Intelligente Fabriken und digitalisierte Produktionsketten werden kleinen Unternehmen gerade im Bereich Produktinnovation und Nischenfüllung bessere Ausgangssituationen gegenüber den etablierten Marktführern verschaffen.

Fazit

Der starke Wachstumstrend im Bereich 3D-Druck wird auch 2020 anhalten. Additive Fertigungstechnologien werden traditionelle Verfahren weiter aus dem Markt verdrängen. Mit dieser Entwicklung verbundene Umstrukturierungsprozesse werden aber auch zu Unsicherheit bei Unternehmen und Investoren führen. Insgesamt bleibt der Ausblick für das Segment 3D-Druck aber sehr positiv.